Nur
etwa 15 % aller Abnehmversuche sind erfolgreich. Ein renommiertes
medizinisches
Schweizer Journal beziffert die Langzeiterfolge des Abnehmens
gar
mit nur 1 %. Einige Abnehmprogramme haben zumindest während
der
Teilnahme hohe Erfolgsraten, doch was ist danach? Wie viele haben Ihr
neues
Gewicht auch noch nach einem Jahr oder nach fünf Jahren halten können?
Hier
hüllt man sich gerne in Schweigen.
Kurzfristige
Diäten können gelegentlich sinnvoll sein. Man kann z.B. einen
ersten
Erfolg erzielen und damit Mut und Motivation gewinnen. Langfristig
aber
geht es nur mit dem unverstellten Blick auf das eigene Essen und einer
dauerhaften
Ernährungs- und Lebensstiländerung. Ein Programm, das nicht
von
den eigenen Ernährungsgewohnheiten ausgeht, sondern lediglich einen
Ernährungsplan
vorgibt, kann keinen dauerhaften Erfolg erzielen.
Einmal
zu sehen, was man so isst, ist fast ausnahmslos mit Überraschungen
verbunden.
Oft ist man allein bei der ersten Tagesbilanz schon dazu veranlasst,
weniger
zu essen. Und diese Erfahrung kann nicht mehr rückgängig gemacht
werden.
Sie hat fast unweigerlich Konsequenzen. Nicht zuletzt deshalb
wird
sie – bewusst oder unbewusst – mit aller Kunst und mit unglaublichem
Geschick
vermieden.
Die
Erkenntnis ist aber nicht nur ein Schock. Sie verschafft auch eine
enorme
Erleichterung. Wie viele wundern sich, warum sie nicht abnehmen,
fürchten,
dass etwas mit ihrem Körper nicht in Ordnung sei. Mit einem Ernährungstagebuch
sehen
viele plötzlich, dass sie bei der Art und Weise, wie
sie
sich ernähren, nicht abnehmen können. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit,
als
Person mit 160 cm Körpergröße und 2.000-2.500 kcal Zufuhr pro
Tag
sein Gewicht zu reduzieren. Das sprichwörtliche Blatt Salat und das
eine
Stück Brot, das man zu sich zu nehmen glaubt und das auf unheimliche
Art
allein schon dick macht, entpuppt sich als Frühstücks-Honigsemmel,
Müsli,
Kaffee und Orangensaft, eine Mehlspeise am Vormittag und zwei Gläser
Saft,
eine Suppe und Schinkenfleckerl mit gemischtem Salat zu Mittag,
ein
Faschingskrapfen mit Kaffee am Nachmittag, zwei Stück Brot mit Wurst
und
Käse am Abend und dann noch als Rumkugeln und zwei Gläschen Wein
zum
Fernsehen und dem letzten Glas Orangensaft. Durchaus nichts Üppiges
–
aber insgesamt so viel, dass man vielleicht gerade nicht zunimmt, wenn
man sich viel bewegt,
ganz sicher aber nicht abnehmen kann.
Zu
einer langfristig erfolgreichen Umstellung gehört auch das Gefühl für
einzelne
Lebensmittel. Man muss einige Situationen auf ihre unterschiedlichen
Möglichkeiten
hin durchgespielt haben, um sich auf Dauer vor den
größten
Fallen der Ernährung schützen zu können, einige Situationen der
Wahlmöglichkeit
erlebt haben, um zu sehen, welche Alternativen in welchen
Situationen
zur Verfügung stehen, und was die Konsequenzen der jeweiligen
Entscheidung
sind. Ein Programm, das dazu anleitet, wird auf lange Sicht die
besten
Erfolge erzielen, nämlich den bleibenden Erfolg.
Zudem
enttarnt das Verstehen der Kalorienbilanz des eigenen Körpers alle
schönen
aber unrealistischen Versprechungen („20 kg in 2 Wochen!“) und
schützt
sehr effektiv davor, wieder einmal auf diese reinzufallen. Es erspart
Zeit,
vermutlich viel Geld, vor allem aber die Frustration eines neuerlich
erfolglosen
Abnehmversuchs.